Es ist ein grauer Herbstmorgen im zu früh zu kalten Hamburg. Dan, 37, Chefentwickler aus dem Silicon Valley, ist ein Jahr lang in Hamburg und Teil des Programms für Führungskräfteaustausch eines internationalen Konzerns. Noch schläft er. Dann klingelt sein Wecker, er reckt sich nach dem Snooze-Button und dreht sich noch einmal um. Während er noch fünf Minuten Ruhe genießt, bereitet sich seine Wohnung schon auf die Morgenroutine vor. Abhängig von Dans Weckalarm werden im Badezimmer Handtuchwärmer, Fußbodenheizung und die Warmwasserbereitung der Dusche gestartet. Dan steht auf, die Jalousien seines Schlafzimmers sind schon leicht geöffnet, um das erste Licht des Tages einzulassen. Gemeinsam mit den LED-Lampen, die den Boden in einen leichten Blauton färben, wird Dan behutsam in den Tag befördert. Er stellt sich unter die Dusche, die sein individuelles Wellness-Programm aus Licht- und Wasserspiel startet. Dan trocknet sich noch ab, da schaltet sich in der Küche die Kaffeemaschine ein und führt ihr Reinigungs- und Vorheizritual durch. Dan verlässt das Bad, das anschließend selbstständig Heizung, Wasser und Musik wieder abschaltet. Er macht sich einen Espresso und ruft auf dem digitalen Blackboard in der Küche Nachrichten, Wetterbericht und seine Mails auf. Er verlässt die Wohnung, mit seinem Smartphone in der Hand, schließt sie damit ab und checkt noch mal den Ladestand des Elektroautos im Keller. Es ist voll aufgeladen. Er stellt noch die Innentemperatur des Autos ein, während er nach unten läuft, dann verlässt er das Haus im Auto Richtung Office. Zwölf Stunden später... Nach langem Arbeitstag und Dinner mit Kollegen bereitet Dan noch im Restaurant sitzend die Wohnung auf seine Ankunft vor. Mit wenigen Fingerbewegungen auf dem Smartphone hat er seine ungefähre Ankunftszeit und das Willkommensprogramm ausgewählt. Er verabschiedet sich und macht sich auf den Heimweg. Angekommen, parkt Dan das Auto in der Tiefgarage und hängt es an die Ladestation. Die Tür zu seiner Wohnung öffnet sich durch einen Identitätsabgleich mit seinem Smartphone schlüssellos und innerhalb seiner vier Wände erwarten ihn angenehm temperierte Räume und eine an die Lichtverhältnisse angepasste Beleuchtung. Im Badezimmer ist die Wanne fertig gefüllt und Dan kann den anstrengenden und kaltnassen Tag in seiner persönlichen Wohlfühloase ausklingen lassen.
Die Zukunft ist schon da
Dieses Szenario ist Fiktion, aber dennoch realistischer, als man denken könnte. Alle beschriebenen Technologien sind bereits heute einsatzbereit. Zusätzlich ist davon auszugehen, dass in fünf Jahren ein Großteil der genannten Systeme zu einem erschwinglichen Preis nutzbar sein wird. Ein Traum für die Mieter und Käufer der Zukunft. Sie werden in der Lage sein, mit ihren eigenen vier Wänden zu kommunizieren, neue Sicherheitskonzepte werden sich etablieren und bisher unbezahlbarer Luxus wird mit einem Knopfdruck zugänglich sein. Innovationstreiber kommen dabei aus den unterschiedlichsten Bereichen. Etablierte und eingeführte Sanitär-Markenunternehmen oder Energie-Konzerne entwickeln hier genauso mit an einem „intelligenten Heim“ wie Start-Ups. Von Branche zu Branche und Zimmer zu Zimmer gibt dieser kleine Essay Einblick in die Technologien, Systeme und Komfortangebote des zukünftigen Wohnens.
Alle Technik hat eine gemeinsame Idee
Alle Bestandteile des intelligenten Wohnens fußen auf einer grundlegenden Kommunikationsstruktur. Bisher agieren die Bestandteile einer Wohnung weitestgehend dezentral und jeweils für sich. Das bedeutet, der Ofen wird am Ofen konfiguriert, die Jalousien werden am Fenster geregelt, die Heizung wird über ein Thermostat und dann über die Rädchen an den jeweiligen Heizkörpern eingestellt und so weiter. Es gibt heute zwar schon Homeserver und Allround-Lösungen die mehrere Geräte in ein Netzwerk mit eigener Software integrieren, die Zugriff auf alle relevanten Geräte, Maschinen und Systeme haben, die allerdings anfällig für Softwareprobleme und schlecht kompatibel sind, sobald Erweiterungen anstehen. Die Schlüsselidee: Alle Hersteller machen ihre Produkte im Haus, egal ob Waschmaschine, Dusche oder Fenster über eigene IP-Adressen erreichbar und über eigene Apps steuerbar, sind also selbst für den aktuellen Stand verantwortlich. Und so, wie der Nutzer in seinem Smartphone Apps oder Systemsoftware aktualisiert, so stellt er selbst sicher, immer auf dem letzten Stand zu sein. Für alle Beteiligten bedeutet das maximale Freiheiten bei maximalem Fortschritt. So bleibt die Steuerungsplattform einheitlich und modular zugleich, Hersteller können neue Softwareupdates einfach über die Plattform einspielen ohne die grundlegende Kommunikation zu stören.
Intelligenz beginnt an der Tür
Schon vor dem Betreten der eigenen vier Wände, macht sich die Eigenständigkeit dieses Systems bemerkbar. Über Bluetooth erkennt die Tür, dass sich eine zugangsberechtigte Person nähert und schwingt auf. Kommt Besuch, überträgt eine Kamera am Eingang ein Bild des Gastes auf Smartphone oder Tablet des Bewohners, auch wenn dieser nicht zu Hause ist. Betritt der Bewohner die Wohnung, ist diese an kalten Tagen bereits auf eine angenehme Temperatur vorgeheizt, weil die Heizung das GPS-Signal des Bewohners verfolgt und rechtzeitig die Heizung hochfährt. Außerdem erkennt die Wohnung, dass ihr Bewohner nun daheim ist und registriert dessen Handlungen und Bewegungen durch eine Vielzahl von Sensoren. Auf diese Weise kann das System handlungsspezifische Automatismen lernen. Öffnet der Heimkehrer immer nach dem Feierabend die Fenster zum Durchlüften, könnte das System diesen Habitus erlernen und die Fenster nach Ankunft des Bewohners selbständig öffnen und abhängig vom Frischluftanteil, den es mittels Luft-Sensoren bestimmen kann, wieder schließen. Auf diese Weise könnte das Heim-System auch bei einer mehrtägigen Abwesenheit des Bewohners seine Anwesenheit durch Öffnen und Schließen der Fenster und Jalousien und eine gelernte Lichtschaltung vortäuschen.
Mitdenken statt Auffallen
Die Regelung von Licht, Luftzufuhr, Strom und Heizung, sprich das Energiemanagement, wird sich in Zukunft seinen Bewohnern anpassen. Wie in der Einleitung geschildert, ist die Steuerung des Lichtes durch Bewegungsmelder und Vorlieben des oder der Bewohner möglich. Der komplette Wohnraum ist mit unterschiedlich farbigen LEDs ausgestattet, die punktuelle und großflächige Bestrahlung sowie das gesamte Helligkeits- und Farbspektrum abdecken. Die Luftzufuhr wird über die Sauerstoffsensoren geregelt und gegebenenfalls mittels einem im Gebäude integrierten Eisspeicher gekühlt. Außerdem befindet sich im Haus ein Blockheizkraftwerk, das Strom erzeugt und Wärmepumpen sorgen für angenehme Temperaturen in den Wohnräumen. Alle Leitungen des Hauses sind abgeschirmt und jeder einzelne Raum kann „abgeschaltet“ und somit vom Stromnetz genommen werden. Die Heizung kommt in Form von Fußbodenheizkörpern, die sich durch die gesamte Wohnung ziehen. Im Wohnraum der Zukunft sind nicht nur die Geräte miteinander vernetzt, auch die Vernetzung der Bewohner spielt eine zentrale Rolle. Schnellstes Internet via Glasfaserkabel und überall in der Wohnung angebrachte Ethernetanschlüssen, sowie mehrere Router für Wireless LAN ermöglichen höchste Konnektivität und einen entsprechenden Kommunikationsstandard. Telefonie über einen Festnetzanschluss wird schon heute immer seltener genutzt. In Zukunft werden VOIP-Dienste wie Skype oder Viber (für das Smartphone) und die Mobiltelefonie den herkömmlichen Festnetzanschluss abgelöst haben.
High-Tech Lifestyle mit minimalistischem Aufwand
Die Lebensqualität, die Bewohner hochtechnisierter Lebensräume durch intelligente Assistenzsysteme genießen werden, wird an den Luxus, den Bedienstete mit sich bringen, erinnern. Es wird nur viel günstiger und unkomplizierter sein. In Küche, Bad, Schlaf- und Wohnzimmer wird eine Armada an Sensoren und intelligenten Geräten den Bewohnern in den unterschiedlichsten Tages- und Nutzungssituationen zur Seite stehen. Die Kaffeemaschine in der Küche kommuniziert mit dem Wecker im Schlafzimmer, um rechtzeitig das Wasser vorzuheizen und einen Cappuccino zu kochen. Der Kühlschrank ist mit „Near Field Communication“-Sensoren (NFC) ausgestattet und somit in der Lage, seinen Inhalt zu erkennen und an den Bewohner zu melden (vorausgesetzt, die Lebensmittel werden mit NFC-Chips ausgestattet). Abrufbar über ein Smartphone kann mit Hilfe dieser Informationen wertvolle Zeit beim Einkauf gespart werden. Heizung, Handtuchwärmer, Badewanne und Dusche im Badezimmer können sich ebenfalls automatisch und autark auf den Morgenrhythmus des Bewohners einstellen, gleichzeitig bleiben sie auch aus der Distanz über die Plattform steuerbar. Einen besonderen Genuss gewährt dabei die Dusche mit unterschiedlichen Dusch- und Beleuchtungmodi. So wird das Badezimmer zum Spa und Wohlfühlort. Immer konfigurierbar dank Smartphone oder Tablet.
Heute in der Zukunft wohnen
Alle beschriebenen Technologien und Szenarien liegen näher als wir denken. Die nahtlose und unsichtbare Integration der fortschrittlichsten Kommunikations- und Steuerungssysteme in das alltägliche Leben treibt das Projekt Apartimentum in Hamburg an. Es ist für alle besonders agilen und ambitionierten Menschen wie Dan, die nach der Synthese aus beruflichem Aufstieg und außergewöhnlicher Lebensqualität suchen. Die rasch und ruckfrei ankommen und sich einleben wollen in der Fremde, die sich schon deshalb nicht so anfühlt. Weil für alle Bedürfnisse geradezu intuitiv gesorgt wird – Lebensqualität auf Fingerdruck. Wir nennen es Instant Comfort. Und es ist die DNA des Apartimentum.